Insomnie
Synonym: Schlaflosigkeit.
Definition
Insomnie ist der medizinische Fachausdruck für Schlaflosigkeit bzw. Schlafstörungen. Eine veraltete Bezeichnung für Schlaflosigkeit ist Agrypnie.
Einteilung
Zu den Insomnien zählen folgende Störungen:
Einschlafstörungen
Durchschlafstörungen
Vorzeitiges Erwachen
Verlaufsformen
akute Insomnie
subakute Insomnie
chronische Insomnie
Risiken
Insomnien erhöhen das Risiko für Depressionen um das 2-6fache, das Risiko von Herz- oder Hirninfarkten um bis zu 70%.
Nicht-medikamentöse Therapie
Zu den nicht-medikamentösen Maßnahmen gehören u.a.:
Schlafhygiene (keine zu warme Zimmerluft, gleiche Schlafzeiten, abendliche Spaziergänge, Koffeinkarenz, "Runterkommen" vor dem Zubettgehen, etc.)
Entspannungstechniken (autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga und andere Techniken)
Psychotherapie
Aromatherapie
Medikamentöse Therapie
Die pharmakologische Ansätze zur Behandlung der Insomnie sind vielfältig. Es gibt eine Reihe von Medikamentengruppen, die einen mehr oder weniger ausgeprägten schlafanstoßenden oder gar schlafinduzierenden Effekt haben:
Pflanzliche Präparate wie Baldrian, Hopfen, Melisse jeweils einzeln oder in Kombination
Benzodiazepine mit vorwiegend hypnotischer Wirkung, z.B. Flunitrazepam, Nitrazepam, Lormetazepam, Flurazepam, Brotizolam oder Temazepam. In höheren Dosen wirken alle Benzodiazepine hypnotisch.
"Z-drugs" (Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon), eine Weiterentwicklung der Benzodiazepine.
Niedrigdosierte TZA und Mirtazapin haben einen ausgeprägten schlafanstoßenden Effekt
Antihistaminika: Ältere Antihistaminika haben sedierende Eigenschaften, z.B. Doxylamin, Diphenhydramin.
Niedrigdosierte Antipsychotika wie Levomepromazin, Melperon, Pipamperon, Quetiapin, Clozapin, Olanzapin haben ebenfalls sedierende Eigenschaften, aber auch zum Teil sehr schwere Nebenwirkungen.
Chloralhydrat sollte aufgrund seiner Toxizität und der ausgeprägten Toleranzbildung nur kurzzeitig eingesetzt werden.
Quelle:
DocCheck Flexikon: Insomnie